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Horst Konejung-Preis 2012 | |||
der
mit 5000 Euro dotierte Horst-Konejung-Preis der gemeinnützigen Konejung
Stiftung: Kultur geht im Jahre 2012 an die
Dürener Geschichtswerkstatt e. V. Die aus Vorstand und Beirat der Stiftung bestehende Jury freut sich, mit dem diesjährigen Preisträger wieder eine regionale Institution im Kreis Düren gefunden zu haben, die sich seit ihrem Bestehen im Jahre 1987 mit der Geschichte der Region in vorbildlicher Weise auseinandersetzt. Vor allem die Aufarbeitung der Geschichte des jüdischen Lebens im Kreis Düren, die Publikation "Spuren" und das beispielhafte Engagement beim Dürener Stadtmuseum standen bei der Vergabe-Entscheidung im Vordergrund. Die Preisverleihung findet am Die Laudatio hält der aus Düren stammende Historiker und Über weitere Details informieren wir Sie im Januar 2013. |
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Informationen
zum Preis
Der nach dem Gründer der Konejung Stiftung: Kultur, Horst Konejung, (gest. 2006) benannte und mit 5000 Euro dotierte Preis wird jährlich an Personen oder Institutionen verliehen, die sich in der Euregio mit historischen und kulturellen Projekten verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger: - 2005 Dr. Horst Walraff, Historiker, Düren. |
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Blick auf den Hürtgenwald |
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Auch
in diesem Herbst führt Achim Konejung zusammen mit der neuen VHS Rur-Eifel
Wanderungen im Hürtgenwald durch. Bitte beachten Sie, dass Anmeldungen ausschließlich über die VHS getätigt werden können. |
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Wanderung auf dem Archäologischen Wanderweg Hürtgenwald (1944-1945) | |||
Mit zunehmenden historischem Abstand geraten auch die Hinterlassenschaften des Zweiten Weltkriegs in den Focus der modernen Archäologie. Dazu gehören Stellungs- und Bunkerreste, Funde von privaten und militärischen Ausrüstungsgegenständen, sowie bauliche Veränderungen wie Transportwege und Verteidigungsanlagen, die die Landschaft nachhaltig geprägt haben. Solche Spuren lassen sich vor allem im Hürtgenwald finden, der im Jahr 1944 zum Schauplatz der schwersten Kämpfe an der Front im Westen wurde. Auf dieser Wanderung erläutert Autor und Dokumentarfilmer Achim Konejung den derzeitigen Stand der Forschung und führt zu Bodendenkmälern, anhand derer sich der Verlauf der Kämpfe ablesen lässt. | |||
Termin: So., 30. September 2012, 13:00 - 15:00 |
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Wanderung auf dem Historisch-literarischen Wanderweg Hürtgenwald (1938-1947) | |||
Achim Konejung, Vorstandsvorsitzender der "Konejung Stiftung: Kultur" und Autor des Dokumentarfilms "You Enter Germany - Hürtgenwald und der lange Krieg am Westwall" führt auf dieser Wanderung über den berüchtigten "Kall Trail", der im Herbst 1944 Mittelpunkt der sogenannten Allerseelenschlacht war. Neben der Besichtigung von Spuren der Schlacht gibt Achim Konejung einen Einblick in neue Projekte wie dem "Multimedia-Historyguide", der mittels digitaler Technik die Geschehnisse der Vergangenheit dem heutigen Publikum nahebringt. | |||
Termin:
So., 28. Oktober 2012, 13:00 - 15:30 Treffpunkt: Vossenack, Kirche Anmeldeschluss: 24.10.2012 Bitte nehmen Sie festes Schuhwerk und regenfeste Kleidung mit! Bei Starkregen oder Unwetterwarnung findet die Veranstaltung nicht statt. Zur Anmeldung: → http://www.vhs-rur-eifel.de |
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Der Kall Trail an der Mestrenger Mühle |
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Konejung
Stiftung: Kultur unterstützt Tagung zur ostbelgischen Zeitgeschichte
nach 1945, am 14. und 15. September in Eupen |
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Seit
rund zwei Jahrzehnten beschäftigt sich, insbesondere die deutsche Geschichtswissenschaft
mit den Kontinuitäten zwischen dem NS-Regime und der frühen Bundesrepublik.
Im Forschungsfokus stehen hierbei die Integration von Eliten in die neuen
Strukturen der demokratischen Staatsform nach 1945 und der Einfluss von
persönlichen Netzwerken auf das Weiterbestehen und den Neuaufbau von
gesellschaftlichen Institutionen. Die Analyse hat sich dabei insbesondere
auf sog. Pressure Groups innerhalb der Gesellschaft bezogen, so zum Beispiel
auf Spitzenbeamte, Militärs, Diplomaten, Ärzte, Wirtschaftsführer
oder Hochschullehrer. Diese Fragestellungen sind in der Zwischenzeit im
Zuge der Kollaborationsforschung auch auf einige der zwischen 1939 und 1945
von Deutschland besetzten Ländern übertragen worden. Für
das Gebiet des früheren "Eupen-Malmedy" gilt dies nur begrenzt.
Zwar hat die jüngeren Forschung zur "Säuberung" einige
Hinweise geliefert, gar nicht in den Blick geraten sind hingegen Personen,
die nach Beendigung ihrer Tätigkeit in "Eupen-Malmedy" nach
Deutschland geflüchtet bzw. zurückgekehrt sind. Dabei ist insbesondere
an die "Volkstums-Funktionäre" und an Beamte und Lehrer zu
denken, die vor und während des Kriegs in dem Gebiet tätig waren,
aber auch an jene Personen, die sich der politischen Säuberung in Belgien
durch Übersiedlung nach Deutschland entzogen. Am Samstag 15. September 2012 findet im Staatsarchiv in Eupen (Kaperberg, 2-4 4700 Eupen, Belgien) eine Tagung mit dem Titel "Die Nachgeschichte des "Volkstumskampfs" in Eupen-Malmedy: Ostbelgische Eliten vor und nach 1945" statt, die sich diesen Themen widmen soll. Neben den Referaten soll der Diskussion und der Einordnung breiter Raum gegeben werden. Nicht zuletzt soll es darum gehen, die Langzeitwirkungen des Engagements im "Volkstumskampf" in der Nachkriegszeit zu thematisieren. Vortragende sind u.a. Dr. Carlo Lejeune, Dr. René Rohrkamp, Dr. Herbert Ruland, Peter M. Quadflieg und Dr. Christoph Brüll. Organisiert wird das Kolloquium von Dr. Christoph Brüll (Neuere und Neueste Geschichte, ?FNRS-Universität Lüttich) und Peter M. Quadflieg (Wirtschafts- und Sozialgeschichte, RWTH Aachen). Die Durchführung wird unterstützt durch das Staatsarchiv Eupen und die Konejung-Stiftung "Kultur". Die Tagung dauert von 9 bis 16:30 Uhr. Eine Anmeldung ist kostenlos möglich bei Christoph Brüll ( Christoph.Brull@ulg.ac.be) oder beim Staatsarchiv Eupen (Tel. 087 55 43 77, Mail: staatsarchiv.eupen@arch.be). Im Rahmen dieser Tagung findet am Freitagabend (14. 09.2012) um 19 Uhr im Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Gospert 1, 4700 Eupen eine Podiumsdiskussion zum Thema "Wie viel Geschichte braucht die Deutschsprachige Gemeinschaft?" statt. Der Eintritt ist frei. Es diskutieren: Klaus Pabst (Historiker), Klaus-Dieter Klauser (Geschichtsverein Zwischen Venn und Schneifel), Els Herrebout (Staatsarchiv Eupen), Freddy Cremer (Geschichtslehrer und Mitglied des Parlaments der DG). |
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Das Eupener Rathaus im Mai 1940; Staatsarchiv Eupen |
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Verleihung
des Horst-Konejung-Preises an Franz Albert Heinen
Im Casino Euskirchen wurde der Horst-Konejung-Preis an den Schleidener Journalisten und Buchautor F A Heinen verliehen. Die Laudatio hielt die renommierte US-amerikanische Holocaustforscherin Prof. Dr. Wendy Lower. Heinen hat sich in seinen Publikationen vor allem kritisch mit der Vergangenheit der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang auseinandergesetzt und somit bei der Konvergenz für entscheidende Denkanstöße gesorgt. Unter großer Anteilnahme von Politik und Gesellschaft sowie fast aller bisherigen Preisträger wurde am 1. Februar im Euskirchener Casino der Horst Konejung Preis 2011 an den Schleidener Journalisten und Buchautor F A Heinen verliehen. Vorstandsvorsitzender Achim Konejung wies in seiner Begrüßungsrede auf die Entwicklung Heinens vom Heimatforscher zum international anerkannten Fachmann für die Thematik der NS Ordensburgen hin. Eine Geheimniskrämerei und Verschleierung von Quellen, wie es bei manchen Heimatforschern üblich ist, hat er nie betrieben. Im Gegenteil: Sein Wissen und sein Material stellt er jederzeit zur Verfügung, auch die augenblicklich in Arbeit befindliche NS-Dokumentation in Vogelsang kann sich auf die Expertise Heinens und die von ihm zur Verfügung gestellten Materialien stützen. Die renommierte US-amerikanische Holocaustforscherin Prof. Dr. Wendy Lower dankte in Ihrer Laudatio dem Preisträger ausdrücklich für seine Publikationen, auf die sie während Ihrer Recherchen zum Osteinsatz der in Vogelsang ausgebildeten Junker stieß. Ohne die intensive Forschung von F. A. Heinen gäbe es eine große Lücke bei diesem Thema. Vor allem Heines letzte Publikation Gottlos, schamlos, gewissenlos und die 2011 erschienene Überblicksdarstellung NS-Ordensburgen Vogelsang, Sonthofen und Krössinsee spiegelten perfekt den aktuellen Forschungsstand. Sichtlich gerührt nahm der Preisträger die Ehrung entgegen und bedankte sich in seiner anschließenden Rede ausführlich bei den Mitgliedern seines Eifler Netzwerkes, ohne dessen Mithilfe und Unterstützung über Jahrzehnte seine Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Verleihung des Horst-Konejung-Preises 2011 an den Schleidener Journalisten F. A: Heinen. V.l.n.r.: Beiratsvorsitzender Dr. David Eisermann, Laudatorin Prof. Dr. Wendy Lower, Preisträger F. A. Heinen, Vorstandsvorsitzender Achim Konejung. |
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Laudatio
für Herrn Franz Albert Heinen Prof. Dr. Wendy Lower (Clark University/LMU Munich) |
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Ich freue mich sehr und es ist mir eine große Ehre, die Laudatio
für Herrn Franz Albert Heinen halten zu dürfen. Ich
wollte mehr erfahren, stellte dann aber fest, dass die Fotos nicht von
einer öffentlichen Institution ins Internet gestellt worden waren,
sondern von einem Regionalhistoriker. Alle Photos enthielten den Hinweis
auf eine mir unbekannte Provenienz. "F A Heinen". Was also ist es konkret, was wir aus den Forschungen von Herrn Heine
gelernt haben? Von Franz Albert Heinen wissen wir, dass der Bau der Burgen vom Reichsorganisationsleiter
der NSDAP, Robert Ley, veranlasst worden war. Nur die allerbesten Jugendlichen
wurden an diese "Parteiuniversitäten", wie Herr Heinen
sie nennt, berufen. So züchteten sich die Nazis ihren ideologisch
eingefärbten Nachwuchs heran. Aus intelligenten, der NS-Ideologie
verfallenen Jugendlichen sollten Gebietsleiter werden, aus Straßenkämpfern
wurden die künftigen Gouverneure. In den Ordensburgen bekamen die "Ordens-Brüder" alle die
gleiche Ausbildung, aber im Feld handelten sie doch unterschiedlich. Alle
trugen sie dazu bei, dass es zum Holocaust kommen konnte, aber manche
ließen es geschehen, während andere sich die Hände blutig
machten. Ein Beispiel: In Lida in Belaruss standen zwei Ordensbrüder
an der Spitze des Gebietskommissariats : der ältere, Gebietskommissar
Hanweg, ein alter Kämpfer, der als Kameradschaftsführer in Kroessinsee
fungiert hat, und Windisch, sein jüngerer Stellvertreter. Es war im März 2010, dass Heinen und ich uns wieder trafen. Das
war in Münster. Ich hatte Kontakt zu Staatsanwalt Hermann Weissing
aufgenommen, dem Leiter der - und jetzt kommt wieder eine deutsche Behörde
- dem Leiter der "Zentralstelle des Landes Nordrhein-Westfalen für
die Bearbeitung von Massenverbrechen". Staatsanwalt Weissig war bereit
zum Interview und Heinen und ich interviewten ihn zu zweit. Weissig hatte
tausende von Naziverbrechern interessiert. Mich interessierte aber, weil
ich damals an einem Buch über Frauen arbeitete, ein Fall besonders:
das Verfahren gegen die Sekretärin Johanna Altvater Zelle und ihren
Boss Wilhelm Westerheide. Dieses NS-Ganoven-Paar war im Krieg in Wladimir
Wolynsk in der Ukraine stationiert. Heinen erfuhr viel über Westerheide,
einen Absolventen von Vogelsang und ich erfuhr Details über Johanna
Altvater Zelle. Die Justiz hat den Schuldigen am Ende nicht bestraft. Leider. Wie so
oft. In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg haben viele Juden zunehmend
ihre Hoffnung darauf aufgegeben, dass die verantwortlichen Verbrecher
des Holocaust verurteilt würden. Einen gewissen Trost gibt es dennoch
für die Überlebenden des Holocaust. Nicht in der Justiz, aber
in der Geschichtsschreibung. Historiker, Journalisten under andere Forschern
bringen die Wahrheit am Ende ans Tageslicht. Ihr Schreiben ist ein Funke
der Gerechtigkeit. Wir haben es Franz Albert Heinen zu danken, dass er
die Komplizenschaft und die Vergehen der Ordensbrüder sichtbar gemacht
hat, die Verbrechen der Menschen, die dem Urteil der Justiz entgingen.
Es ist Franz Albert Heinen zu danken, dass wir in unserem Urteil nicht
auf die Geschichtsversion der Ordensjunker angewiesen sind, die sich noch
50 Jahre nach dem Krieg im Alteburger Kreis trafen und ihren geliebten
Kommandanten Hans Dietel feierten. Für sie war es (ich zitiere):
Die Geschichte, die Heinen so meisterhaft zerzählt lehrt uns etwas
sehr Wichtiges. Daniel Goldhagen hat einmal behauptet, die Deutschen hätten
sich so gut in die neue demokratische Ordnung eingefügt, weil das
alte Regime besiegt worden war. Heinen lehrt uns eine andere Geschichte:
Die Ideologie, die den jungen Männern in Ordensburgen verabreicht
wurde, ließ sich nicht abschütteln. Sie blieben ihr Leben lang
die gleichen Rassisten, so sehr sie dies auch zu verstecken versuchten.
Sie blieben das was sie waren - bis sie starben, an der Front, im Gefängnis
oder in aller Stille in ihren bundesrepublikanischen Schlafzimmern. Von
Heinen können wir lernen, wie zentral die Ideen und die Eliteausbildung
der Nazis waren. Heute betonen Pädagogen wie wichtig die schulische
Ausbildung ist. Heinens Forschung erinnert uns daran, dass die Werte der
NS-Gebietskommissare just zu dem Zeitpunkt vermittelt wurden, zu dem sie
ihre Elternhäuser verließen und auf eigenen Füßen
standen, and der "Parteiuniversitäten." |
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Bericht über die Preisverleihung im Kölner Stadtanzeiger vom
2. Februar 2012: Bericht auf der Seite der Zukunftsinitiative Eifel: |
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Zur Verleihung des Horst-Konejung-Preises an Franz Albert Heinen → siehe auch Projekte 2011 - Seite Lesen Sie hier Informationen zum Preisträger: Franz Albert Heinen F. A. Heinen hat über viele Jahre wie kaum ein anderer mit hohem Engagement, mit großer Kollegialität und durch akribische Recherchen den Blick auf die Geschichte der NS-Ordensburg Vogelsang und ihr Potenzial als Erinnerungsort vorangetrieben, geschärft und geprägt. Durch die kritische Aneignung dieses Teils der Geschichte in der Nordeifel sowie durch die intensive Auseinandersetzung mit ihr hat er wesentliche Grundlagen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit der NS-Hinterlassenschaft gelegt. Dabei war F. A. Heinen denjenigen, die sich qua Amt mit der Entwicklung Vogelsangs beschäftigt haben, immer einige Schritte voraus. Man kann ihn also mit Recht einen "Vordenker" nennen. Er begleitete intensiv die Gründungsphase des ersten nordrhein-westfälischen Nationalparks. Er setzte sich zu einem Zeitpunkt für den Erhalt der NS-Ordensburg Vogelsang als Erinnerungsort ein, als andere noch von dem lukrativen "Investitionsstandort Vogelsang" träumten, den Versprechungen windiger "Berater" vertrauten und die NS-Geschichte Vogelsangs lieber versteckt hätten, weil sie ihnen als Investitionshindernis galt. Frühzeitig bemühte er sich um die Sicherung historischer Quellen, erwarb eine bedeutende Sammlung aus dem Besitz eines Fotografen und breitete sein Material bereits 2002 in der Publikation → "Vogelsang. Von der NS-Ordensburg zum Truppenübungsplatz in der Eifel" aus. Darin befasste er sich wohltuend kritisch mit der Geschichte des Ortes und setzte sich deutlich von apologetischer und heroisierender Geschichtsschreibung ab. Erst als sich herausstellte, dass die Investoren nicht in Scharen gelaufen kamen, gewann die Vorstellung des Erhalts der NS-Ordensburg an Charme und die Idee, hier in der Eifel einen neuen Lernort für Zeitgeschichte zu entwickeln, bekam nach und nach Konturen. Zu dem Zeitpunkt hatte Heinen mit einigen Mitstreitern bereits die Internetplattform "Lernort Vogelsang" ans Netz gebracht. Sie lieferte zuverlässige Informationen und machte breitere Kreise mit dem zeithistorischen Potential Vogelsangs vertraut, lange bevor es andere Internetauftritte dazu gab. Nachdem die belgischen Streitkräfte im Laufe des Jahres 2005 aus Vogelsang abzogen waren und Besucher zwischen den verlassenen Gebäuden umherirrten, brauchte es eine ganze Weile, bis eine Kommentierung im Außenbereich zustande kam, die es ermöglichte, Gebäude, Skulpturen und deren Funktionen einzuordnen. Dass die kommentierenden Tafeln einigermaßen anschaulich ausfielen, war wiederum F. A. Heinen zu verdanken, der sein Material zur Verfügung stellte. Als eine unglückliche Personalpolitik in Vogelsang die Stärkung der dort eigentlich notwendigen wissenschaftlichen Kompetenz verhinderte, legte Heinen im Jahr 2007 mit dem Buch → "Gottlos, schamlos, gewissenlos" eine erste Untersuchung zum Osteinsatz der Ordensburg-Mannschaften vor. Damit setzte er einen starken wissenschaftlichen Akzent bei der Erforschung der Geschichte Vogelsangs, die über die rein lokalgeschichtliche Dimension hinauswies. Er leitete nämlich einen Perspektivwechsel ein: Von dem bis dahin geltenden Topos des "Scheiterns" der NS-Junkerausbildung lenkte er den Blick auf die "Junker" als Akteure im Vernichtungskrieg und in den Besatzungsverwaltungen im deutsch besetzten Osteuropa. Damit wurde die ideologische Schulung in den Kontext der NS-Vernichtungspraxis gerückt - und der Blick auf den historischen Ort Vogelsang nachhaltig und unumkehrbar verändert. Einige auch menschlich nicht zu unterschätzende Eigenschaften zeichnen F.A. Heinen aus: Eine Geheimniskrämerei und Verschleierung von Quellen, wie es bei manchen "Heimatforschern" üblich ist, hat er nie betrieben. Im Gegenteil: Sein Wissen und sein Material stellt er jederzeit zur Verfügung, auch die augenblicklich in Arbeit befindliche NS-Dokumentation in Vogelsang kann sich auf die Expertise Heinens und die von ihm zur Verfügung gestellten Materialien stützen. Seine Arbeit betreibt er mit einem hohen persönlichen Engagement,
und er ist immer bereit, Neues zu entdecken und sich neue Erkenntnisse
anzueignen, auch in Auseinandersetzung mit der etablierten Wissenschaft.
Davon zeugt nicht zuletzt seine 2011 erschienene Überblicksdarstellung
→
"NS-Ordensburgen Vogelsang, Sonthofen und Krössinsee".
Informationen zum Preis Der nach dem Gründer der Konejung Stiftung: Kultur, Horst Konejung, (gest. 2006) benannte und mit 5000 Euro dotierte Preis wird jährlich an Personen oder Institutionen verliehen, die sich in der Euregio mit historischen und kulturellen Projekten verdient gemacht haben. Bisherige Preisträger: - 2005 Dr. Horst Walraff, Historiker, Düren. - 2006 Dr. Karola Fings, Stellvertretende Leiterin NS Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Historikerin, Köln. - 2007 Geschichtsverein Euskirchen mit seinem Vorsitzenden, Dr. Reinhold Weitz, Euskirchen. - 2008 Katharina und Dietrich Schubert, Eifel-Film, Kronenburg. - 2009 Martin Stankowski und Jürgen Becker, Köln. - 2010 Edition Krautgarten und ihr Herausgeber Bruno Kartheuser, St. Vith, Belgien.
Persönliches: Buchautor Sonstige Aktivitäten Auszeichnung |
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Achim Konejung, Stiftungsvorstandsvorsitzender und Autor von "You Enter Germany" 1 + 2 führt für die Kreis-VHS Düren wieder Wanderungen im Hürtgenwald durch: "Dschungelkampf um Hürtgen" - Wie der Mythos um den Hürtgenwald entstand. |
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Art der Veranstaltung: Wanderung mit Vorträgen Hinweis: Festes Schuhwerk und regenfeste Kleidung werden empfohlen. Bei Unwetterwarnungen vor Starkregen, schwerem Sturm findet die Veranstaltung nicht statt. Rückfragen: info@konejung-stiftung.de
Derzeit startet die Konejung Stiftung: Kultur mit Historikern der RWTH Aachen ein Projekt, dass die Entstehung des "Hürtgenwald-Mythos" untersuchen soll. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Achim Konejung, gibt einen Überblick über den derzeitigen Forschungsstand, außerdem werden archäologische Zeugen anhand noch vorhandener Stellungen und Bunkerresten gezeigt.
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GIs im Hürtgenwald 1944 |
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"Westfront" - Der Hürtgenwald im Kontext der militärischen Konflikte des 20. Jahrhunderts im Rheinland. | |||
Art der Veranstaltung: Wanderung mit Vorträgen Hinweis: Festes Schuhwerk und regenfeste Kleidung werden empfohlen. Bei Unwetterwarnungen vor Starkregen, schwerem Sturm (Windbruch!) etc. findet die Veranstaltung nicht statt. Rückfragen: info@konejung-stiftung.de
Achim Konejung erarbeitet derzeit ein großes Projekt zum europäischen Erinnerungsjahr 2014 und führt die Eckdaten dieses kriegerischen Jahrhunderts am Beispiel des Rheinlands zusammen. So endet die Geschichte als Kriegslandschaft keineswegs mit der deutschen Kapitulation im Mai 1945, sondern findet im Kalten Krieg seinen Höhepunkt. Ab den 50ern wurden Niederrhein, Eifel, Hunsrück und Pfalz mit militärischen Anlagen, Nato-Flugplätzen, atomsicheren Regierungsbunkern, Raketenbasen und getarnten Notflughäfen auf Bundesautobahnen durchzogen. Auf dem Aussichtsturm des Burgbergs gibt Achim Konejung am Ende der Wanderung einen Überblick, welche dieser Anlagen heute noch zu besichtigen sind und welche Rolle sie im Kalten Krieg spielten.
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Weitere
Projekte 2012 werden hier in Kürze bekannt gegeben! Dazu gehört: Die Neuerscheinung des interaktiven Wanderführers Hürtgenwald 1938-1947 mit Karten, Bildergalerien und zahlreichen Audio- und Videodateien als iBook. Release voraussichtlich 2. Halbjahr 2012. Weitere Neuausgaben im Rahmen der Werkausgabe des 2005 verstorbenen Schriftstellers Heinz Küpper. |
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